In der professionellen Valorant-Szene ist eine Diskussion um Teams mit gemischten Geschlechtern entbrannt. Die erfolgreiche Game-Changers-Spielerin Melanie «meL» Capone würde in einem solchen gerne antreten, um auf ein höheres Level zu wechseln. Männliche Spieler hätten damit aber ein Problem gehabt, behauptete die Szene-Größe Rod «Slasher» Breslau.
In den erstklassigen Ligen treten derzeit nur Männer an, eine Frau kam dort bislang noch nie zum Einsatz. meL gewann mit Cloud9 und Version1 in Nordamerika bislang jede einzelne Game-Changers-Stage, und sei daher auch für gemischte Teams in höheren Ligen in Frage gekommen, behauptete Slasher in einem Twitch-Stream. Weil Spieler mit ihrem Geschlecht aber Probleme gehabt sollen, hätten Teams es mehrfach abgelehnt, sie zum Vorspielen einzuladen, sagte er.
Großes Echo in Valorant-Community
Nachdem die Behauptung große Wellen schlug und in der Community teils kontrovers diskutiert wurde, meldete meL sich einen Tag später selbst zu Wort. Mindestens ein an ihr interessiertes Team habe ihr mitgeteilt, dass ein Spieler nicht mit einer weiblichen Teamkollegin einverstanden gewesen sei. «Ich weiß nicht, wie es wieder aufgetaucht ist. Aber ich habe keine andere Wahl als es zu teilen, da einige Leute sagen, dass so etwas nie passieren könnte», schrieb sie in einem langen Statement auf X, ehemals Twitter.
Dass der Schritt in Mix-Teams schwierig sei, habe aber auch andere Gründe, schrieb sie. Als erfolgreiche Game-Changers-Spielerin wäre ihre Ablöse für viele Teams wohl zu hoch gewesen. Eine Organisation habe sie dazu nicht abgeben wollen, weil ihr Wert für eine laufende Franchising-Bewerbung zu hoch gewesen sei.
meL fürchtet Benachteiligung wegen Vorwürfen
Über die Veröffentlichung ihrer Probleme äußerte meL sich kritisch. Sie selbst habe nicht darüber reden wollen, um gegenüber interessierten Teams nicht als Belastung dazustehen. «Es war vorher schon schwierig, die Möglichkeit zu bekommen, auf dem nächsten Level zu spielen», schrieb sie. «Jetzt kann ich nur noch daran denken, dass Teams sich zweimal überlegen würden, mir eine Chance zu geben.»