VDV: «Schwarzen Peter nicht Spielern zuschieben»

Für Ulf Baranowsky, Geschäftsführer der Vereinigung der Vertragsfußballer (VDV), ist das Wechseltheater um Robert Lewandowski kein Einzelfall.

«Wir haben ja fast jede Transferperiode diese Situation», sagte der 47-Jährige der Deutschen Presse-Agentur und verwies auf ähnliche Fälle wie bei Raphael van der Vaart und dem Hamburger SV oder Ousmane Dembélé und Borussia Dortmund.

Trotz klarer Rechtslage sei die jeweilige Situation «immer ein Stück weit ein Spielball von wirtschaftlichen Interessen: Berater, Clubs et cetera», sagte der Spielergewerkschaftschef, «wir haben die Erfahrung gemacht, wenn ein Club die Tür zumacht, dann ist relativ Ruhe. Sobald die Tür ein Stück offen ist, begünstigt das – unabhängig vom Fall Lewandowski – immer auch Kommunikation und Seilschaften.»

Trotz der Aussagen von Bayern-Präsident Herbert Hainer und Vorstandschef Oliver Kahn, die auf eine Vertragserfüllung des Weltfußballers Lewandowski pochen, bezweifelt Baranowsky, ob in diesem Fall die Tür wirklich «knallhart» zu sei. «Es ist ja immer die Frage, was öffentlich diskutiert wird, und was auch den Fakten entspricht. Und was für eine Politik betrieben wird», sagte er.

Baranowsky rät deshalb, zeitnah für klare Verhältnisse zu sorgen, «dann wissen alle Bescheid». Zudem sollten Schuldzuweisungen ausbleiben: «Man darf den Schwarzen Peter nicht gleich zum Spieler schieben, wenn der Club auch selber noch Interessen hat, Erlöse zu erzielen. Da muss man fair die Verantwortung auf alle verteilen und schauen, wie es ausgeht.»