Ralf Rangnick könnte als Nationaltrainer Österreichs nach der EM mit weiteren Kompetenzen ausgestattet werden. Über Vertragsinhalte hätten sie noch gar nicht gesprochen, sagte der Präsident des Österreichischen Fußball-Bundes, Klaus Mitterdorfer (58), in einem Interview der Nachrichtenagentur APA.
«Es kommt auch von ihm nicht die Forderung, dies und jenes entscheiden zu dürfen, damit er bei uns Trainer bleibt. Es geht gar nicht darum, dass er jetzt über die Trainer der Nachwuchsnationalteams entscheiden soll», erklärte der Verbandschef.
Ausbildung von Trainern
Es gehe aber darum, «wie wir Trainer entwickeln wollen für die Clubs und die Nachwuchsnationalteams, darüber muss es zulässig sein, zu sprechen. Vielleicht hat man dann auch einmal selbst jemanden für das A-Team, wenn der Trainer einmal irgendwann geht», sagte Mitterdorfer.
Rangnick trainiert die Österreicher seit Juni 2022, sein Vertrag ist bis zur WM 2026 gültig. Die Qualitäten des 65-Jährigen, der zuletzt auch ein Angebot des FC Bayern abgelehnt hatte, sind unbestritten. Er war unter anderem als Trainer und auch Sportdirektor maßgeblich beteiligt am Aufstieg von RB Leipzig.
«Wir haben ihm immer vermittelt, dass wir dankbar sind, wenn er sich bei vielen Themen einbringt – auch wenn das intern vielleicht manchmal ein bisschen Unruhe erzeugt. Es ist fordernd, aber das Fordernde auf einem Toplevel ist auch das, was dich weiterbringt», betonte Mitterdorfer.
Ziel bei der EM: Hammergruppe überstehen
Bei der EM wollen die Österreicher erstmals die schwere Vorrunde überstehen mit Frankreich, Niederlande und Polen als Gegner in der Gruppe D. «Die Erwartungshaltung ist, auch wenn es schwierig ist, in dieser Gruppe das Achtelfinale zu erreichen.» Es werden nicht leicht, «aber wenn man sich zu Tode fürchtet vor zu hohen Erwartungen, die dann vielleicht enttäuscht werden könnten, darf man in so ein Turnier gar nicht hineingehen. Man muss einfach mutig sein.»