Nach dem nächsten Erfolg gegen Weltmeister Lewis Hamilton zeigte Max Verstappen erleichtert die Siegerfaust.
«Ich hatte eine gute Runde und bin sehr froh, hier zu Hause auf der Pole zu sein», sagte der Formel-1-Spitzenreiter. Überlegen raste der 23-Jährige in Spielberg auf den ersten Startplatz. Damit verdiente sich der Niederländer endgültig die Favoritenrolle für den Großen Preis der Steiermark am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) auf dem Red-Bull-Ring seines Arbeitgebers. Zweimal konnte er auf dem Kurs in Österreich schon gewinnen – genau wie Hamilton.
Der Titelverteidiger musste sich mit Rang zwei begnügen und geht zumindest noch aus der ersten Startreihe in den Grand Prix. «Er war so schnell dieses Wochenende», lobte der britische Mercedes-Pilot seinen ärgsten WM-Widersacher Verstappen. Eigentlich wäre Hamilton sogar nur Dritter gewesen, weil Teamkollege Valtteri Bottas die zweitschnellste Zeit fuhr. Der Finne darf nach einer Startplatzstrafe aber nur von Rang fünf auf die Strecke gehen. Dritter wurde deswegen etwas überraschend der Brite Lando Norris im McLaren. Ex-Weltmeister Sebastian Vettel als 14. und Mick Schumacher als 19. enttäuschten.
«Wir haben nicht die Geschwindigkeit, um sie zu überholen», sagte Hamilton über die Red Bull von Verstappen und dessen Teamkollegen Sergio Perez. Der siebenmalige Champion erwartet ein schwieriges Rennen. «Wir geben aber alles. Vielleicht wird es auch eine Überraschung oder Regen geben», sagte Hamilton.
Einfaches Spiel erwartet Verstappen, der vor dem achten Saisonlauf mit zwölf Punkten vor Hamilton führt, aber nicht. «Es ist nie leicht. Das wünscht man sich zwar immer, aber es wird sicher sehr eng», sagte er. Trotzdem habe er bislang «wieder ein sehr gutes Wochenende» erlebt, betonte Verstappen nach der sechsten Pole Position seiner Laufbahn. Es war bereits die zweite nacheinander. Zuvor hatte Red Bull schon die letzten drei WM-Läufe gewonnen und Mercedes unter ungewohnt großen Druck gesetzt.
Als es um die vorderen Startplätze ging, war Vettel im letzten Qualifikations-Abschnitt schon nicht mehr dabei. Der ehemalige Champion erlitt nach dem Aufwärtstrend der vergangenen Wochen, gekrönt von Platz zwei beim Grand Prix in Baku, wieder einen herben Rückschlag. «Ich habe mich schwer getan, die Runde auf den Punkt zu bringen. Es war sehr eng, mir hat letzten Endes das entscheidende Stück gefehlt», sagte der 33-Jährige bei Sky: «Ich habe meine Runden nicht ganz getroffen, daher kann ich nicht überrascht sein, dass es nicht gereicht hat.»
Mick Schumacher verdarb ein Fahrfehler den Tag. Der 22 Jahre alte Nachwuchspilot, der noch ohne WM-Punkte ist, ließ lediglich seinen russischen Teamkollegen Nikita Masepin hinter sich und verpasste einen Platz vor der letzten Startreihe. «Ich habe einen kostbaren Fehler in der ersten Kurve gemacht», sagte Schumacher: «Ich bin zu schnell rein und habe das Heck verloren.» Danach habe er keine Chance mehr gehabt, eine schnelle Runde zu fahren.