Verstappen jagt WM-Hattrick – Rückkehr von Hülkenberg

2021, 2022 – und auch 2023? Max Verstappen nimmt in der Formel 1 den WM-Hattrick ins Visier. Mercedes und Ferrari wollen Red Bull um den niederländischen Superstar aber nicht nur beim ersten Grand Prix der Saison in Bahrain am Sonntag (16.00 Uhr/MEZ/Sky) abfangen.

Nico Hülkenberg ist wieder zurück. Nach dem Aus von Mick Schumacher bei Haas übernimmt er dessen Cockpit und wird in diesem Jahr einziger deutscher Stammfahrer sein.

Wer ist der Favorit auf den WM-Titel?

Max Verstappen. Der Niederländer hat sich schon in den vergangenen beiden Jahren zum Formel-1-König krönen können. In diesem Jahr kommt im Gegensatz zur Vergangenheit hinzu: Sein Red-Bull-Team hat bei den offiziellen Testfahrten in Bahrain starke Frühform gezeigt. Der RB19 wirkt schnell und zuverlässig. So lautet zumindest das Fazit nach den Probeläufen, die mit Vorsicht zu genießen sind. «Wir werden sehen, wie schnell wir nächste Woche sind, aber ich bin da positiv gestimmt», sagte Verstappen. Einen Titel-Hattrick haben bislang nur Michael Schumacher, Lewis Hamilton und Sebastian Vettel geschafft.

Was ist mit der Konkurrenz?

Lewis Hamilton, der mit seinem achten Titel Michael Schumacher als alleinigen Rekordchampion ablösen würde, ist ein Problem offenbar los: das sogenannte Bouncing. Als eine Folge der Aerodynamikrevolution gerieten die Autos 2022 bei hohem Tempo auf langen Geraden ins Hüpfen – die einen mehr, die anderen weniger. Mercedes eher mehr. «Es ist schön, erstmal ohne das Bouncing zu fahren», sagte Hamilton. Mercedes sei «noch nicht ganz da, wo wir hinwollen, aber es ist eine gute Ausgangsbasis.» Ferrari mit Vize-Weltmeister Charles Leclerc gilt als zweiter Red-Bull-Herausforderer.

Wie viele deutsche Fahrer sind dabei?

Sebastian Vettel hat Ende vergangener Saison bei Aston Martin seine Karriere beendet. Nur kurz gab es wilde Gerüchte über ein Blitzcomeback bei seinem alten Rennstall als Ersatz für den verletzten Lance Stroll. Mick Schumacher musste sein Stammcockpit beim US-Team Haas für Rückkehrer Nico Hülkenberg räumen und ist in dieser Saison Ersatzfahrer bei Mercedes. Hülkenberg, zuletzt Reservemann bei Aston Martin, soll bei Haas seine Erfahrung ausspielen. Der einzige Deutsche mit Stammcockpit hält einen unrühmlichen Rekord: In 181 Rennen schaffte er es nie auf das Podium.

Gibt es einen Grand Prix in Deutschland?

Nein. Es bleibt dabei, dass der Nürburgring 2020 nur als Corona-Aushilfe einsprang. In Deutschland müssen sich die Strecken selbst refinanzieren, in anderen Ländern helfen der jeweilige Staat oder private Investoren, um die millionenschweren Antrittsgagen zu bezahlen. Ursprünglich geplant waren in diesem Jahr sogar 24 Grand Prix. Wegen der schwierigen Corona-Lage in China wurde aber das für den 16. April geplante Rennen in Shanghai abgesagt. 23 Grand Prix in dieser Saison sind immer noch Rekord. Besonders gespannt kann man auf den Grand Prix von Las Vegas sein. Das nach Miami (Florida) und Austin (Texas) dritte USA-Rennen im Kalender soll am 18. November ein Mega-Spektakel werden. Gefahren wird über den legendären Las Vegas Strip entlang der schillernden Casino-Hotels.

Wo läuft die Formel 1 im TV?

Wie schon seit 2021 zeigt Sky als einziger Anbieter in Deutschland alle Rennen der Formel 1. RTL hatte in den beiden vergangenen Jahren per Sub-Lizenz jeweils vier Rennen gezeigt, sich aber Anfang des Jahres gegen einen neuen Kontrakt mit dem Pay-TV-Sender entschieden. Seitdem ist der Bezahlkanal auf der Suche nach einem neuen Free-TV-Partner für die wichtigste Motorsportserie. Dem Vertrag mit der Formel 1 zufolge müssen pro Saison vier Rennen frei empfangbar zu sehen sein.

Was ist in diesem Jahr neu?

Die Formel 1 verdoppelt die Zahl der Sprintrennen von drei auf sechs. Die Motorsport-Königsklasse wird die Mini-Events über jeweils 100 Kilometer Distanz in Baku (Aserbaidschan), Spielberg (Österreich), Spa-Francorchamps (Belgien), Doha (Katar), Austin (USA) und São Paulo (Brasilien) austragen. Das Minimalgewicht der Autos wurde von 798 auf 796 Kilogramm (ohne Kraftstoff) gesenkt. Viele Teams verzichten daher auf lackierte Flächen auf ihren Wagen, die unnötig ins Gewicht gehen würden. Nach dem Horrorcrash von Guanyu Zhou (Alfa Romeo) 2022 in Silverstone, als er kopfüber in den Fangzaun flog, wurden die Überrollbügel überarbeitet, um mehr Sicherheit zu gewähren.

Martin Moravec und Jens Marx, dpa