Vor ihrem nächsten Duell gaben sich die beiden WM-Duellanten zumindest verbal vorsichtig und zurückhaltend.
Max Verstappen rechnet zwar beim Formel-1-Klassiker im Tempo-Tempel von Monza mit einem stärkeren Red-Bull-Rennwagen als in den vergangenen Jahren im Kampf mit dem sonst überlegenen Mercedes. Ob es für den achten Saisonsieg und den dritten Erfolg im dritten Rennen nach der Sommerpause reicht, darauf wollte sich der 23 Jahre alte WM-Spitzenreiter am Donnerstag im Fahrerlager aber nicht festlegen.
«Schwer zu sagen, wo wir stehen»
«Es ist schwer zu sagen, wo wir stehen», sagte der Niederländer. Ein bisschen Orientierungshilfe bekam er von Lewis Hamilton. Es werde eng, prophezeite der siebenmalige Weltmeister und Superstar von Mercedes. Im WM-Klassement trennen den Herausforderer und den Titelverteidiger nur drei Punkte. Verstappen hatte Hamilton die Führung am vergangenen Sonntag mit seinem Heimtriumph in den Niederlanden entrissen.
Er gehe nicht davon aus, dass die Kräfteverhältnisse beim Großen Preis von Italien wie in Zandvoort seien, meinte Verstappen, wo er von der Pole aus seinen siebten Saisonerfolg gefeiert hatte. Hamilton kommt in diesem Jahr, in dem er mit dem achten WM-Titel Michael Schumacher überholen und alleiniger Rekordhalter werden kann und will, auf bisher vier Siege. Insgesamt sind es aber 99. Im Königlichen Park will der Formel-1-Regent die 100 vollmachen.
Hamilton will sechsten Monza-Sieg
In Monza auf dem Hochgeschwindigkeitskurs gelangen ihm schon fünf Grand-Prix-Erfolge. Und an diesem Wochenende, an dem 50 Prozent der Tribünen für die motorsportbegeisterten und Ferrari verliebten Tifosi von den Behörden in Corona-Zeiten freigegeben sind, sind noch mehr Punkte zu holen als sonst: 29 insgesamt. Neben den 25 für den Sieg beim Rennen am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) und dem einen Zähler für die schnellste Rennrunde gibt es auch noch drei für den Gewinner der Sprint-Qualifikation am Samstag.
Hamiltons Noch-Teamkollege Valtteri Bottas, der zuletzt in Zandvoort seinen hoch dekorierten Stallrivalen kurz vor Schluss mit der schnellsten Rennrunde herausgefordert hatte, versicherte, dass Hamilton nun oberste Priorität habe. Jeder Punkt zähle, betonte der Finne, der im kommenden Jahr von George Russell im Silberpfeil abgelöst wird, angesichts des knappen Zweikampfs um den Titel.