Flora Duffy wirkte nach ihrer historischen Goldmedaille etwas verlegen. Fast schon schüchtern winkte die Triathletin als erste Olympiasiegerin Bermudas den Fotografen im Odaiba Marine Park von Tokio zu.
«Das ist so viel größer als ich. Das ist ein cooler Moment», sagte Duffy nach dem Rennen ihres Lebens. Zuvor hatte lediglich der Schwergewichtsboxer Clarence Hill 1976 in Montreal Bronze für den Inselstaat gewonnen. Dabei hat Bermuda nur etwa 63.000 Einwohner und ist damit ungefähr so groß wie Weimar.
Duffy stand im vergangenen Jahr aufgrund von zahlreichen Verletzungen schon vor dem Karriereende. «Das Jahr war sehr herausfordernd. Jetzt ist es all die Verletzungen, die harten Zeiten und die Tränen wert», sagte die 33-Jährige.
Mit einer frühen Attacke im abschließenden Lauf über zehn Kilometer hatte die Vize-Weltmeisterin den Grundstein für den Erfolg gelegt. Auf den vier Runden an der Tokio Bucht baute Duffy den Vorsprung immer weiter aus und gewann das Rennen schließlich mit 1:14 Minuten vor der Britin Georgie Taylor-Brown. Die Potsdamerin Laura Lindemann belegte Rang acht.