Die Hammerwerferin Gwen Berry hat sich bei der Siegerehrung bei den U.S. Olympic Trials der Leichtathleten von der US-amerikanischen Flagge abgewandt und damit für Aufsehen gesorgt.
Die Dritte der nationalen Meisterschaften gilt als Befürworterin von Sportlern, die ihre Plattform nutzen, um verschiedene Themen in den Fokus zu rücken. In der Vergangenheit kritisierte die 31-Jährige immer wieder die Rassenungleichheit und die Polizeigewalt in den USA. Am 26. Juni wandte sie sich, nachdem sie von den Veranstaltern mit dem Abspielen der Hymne überrascht worden war, der Tribüne zu und zog sich ihr Shirt mit der Aufschrift «Activist Athlete» über den Kopf.
Normalerweise erhalten die drei besten Athleten jeder Disziplin eine Flagge und einen Blumenstrauß überreicht. Anschließend wird das Siegerfoto geschossen und zum Abschluss steht eine Ehrenrunde auf dem Programm. Diese Abfolge war auch Berry bekannt, doch das Abspielen der Hymne überraschte sie: «Ich habe das Gefühl, dass es eine Falle war. Das wurde mit Absicht gemacht und ich bin wirklich sauer.»
Gegenüber der Tageszeitung «USA Today» bestritt Susan Hazzard, die Presseverantwortliche der Veranstaltung, den Vorwurf und schrieb in einer Mail: «Wir haben nicht gewartet, bis die Athleten auf dem Podium waren. Die Nationalhymne wird jeden Tag nach einem vorher veröffentlichten Zeitplan gespielt.»
Berry wird indes zum zweiten Mal bei den Olympischen Spielen dabei sein. In der japanischen Hauptstadt Tokio beginnt der Kampf um die Medaillen am 23. Juli. Das Internationale Olympische Komitee hat gesellschaftspolitische Statements während der Spiele untersagt.