Für die erste Show haben zwei US-Sprintstars schon vor dem 100-Meter-Finale (19.10 Uhr/ARD/Eurosport) bei der Leichtathletik-WM in Budapest gesorgt.
Titelverteidiger Fred Kerley und Noah Lyles – einer seiner potenziellen Herausforderer – machten ihre Ambitionen in einem kleinen Dialog klar. Immerhin saßen noch Teamkolleginnen zwischen ihnen, so dass sie sich nicht wie zwei Boxer beim Wiegen direkt in die Augen schauten.
«Ich bin Fred Kerley, das ist mein Titel», sagte der 28-Jährige, der im vergangenen Jahr bei der Heim-WM in Eugene den Titel holte. Der über 200 Meter als großer Titelanwärter zählende Lyles hatte zuvor in den sozialen Medien verkündet, er wolle dort 19,10 Sekunden laufen und 9,65 Sekunden über die 100 Meter.
«Wenn Noah 9,65 läuft, werde ich schneller laufen», sagte Kerley kurz und knapp. Da mischte sich Lyles bei der Präsentation des US-Teams vom anderen Ende des Podiums ein. «Das sagen sie alle, bis sie geschlagen werden», konterte der 26-Jährige, der in den USA der gleichen Trainingsgruppe wie Gina Lückenkemper angehört.
Sollte er sein Zeitziel über 200 Meter erreichen, würde er den Weltrekord von Usain Bolt knacken, 9,65 Sekunden reichen dafür über 100 Meter nicht. In den Vorläufen am Samstag war er in 9,95 Sekunden Zweitschnellster hinter dem Jamaikaner Oblique Seville (9,86), Kerley lief 9,99 Sekunden.
Olympiasieger Marcell Jacobs aus Italien gehört in Budapest nach einer aus eigener Sicht schwierigen Saison nicht zu den Favoriten, er kam am Samstag in 10,15 Sekunden nur mühsam weiter. «Vor ihm hat keiner Angst», stellte Kerley fest.