Alexander Zverev fuhr sich kurz mit den Händen durch die Haare, schüttelte den Kopf und gratulierte Novak Djokovic. Kurz vor den US Open verpasste der deutsche Tennis-Olympiasieger beim Masters 1000 in Cincinnati zwar den Finaleinzug, bewies aber gute Form für das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres.
Im Duell mit dem 36 Jahre alten Serben unterlag Zverev in 2:04 Stunden knapp mit 6:7 (5:7), 5:7 und konnte seinen Titelgewinn von 2021 damit nicht wiederholen. Bei der Hartplatzveranstaltung kommt es stattdessen zum Traumendspiel zwischen Djokovic und dem Spanier Carlos Alcaraz, der sein Halbfinale gegen den Polen Hubert Hurkacz 2:6, 7:6 (7:4), 6:3 gewann.
Zverev hofft auf starke US Open
Nach dem Titelgewinn von Hamburg auf Sand und dem frühen Aus beim Masters in Toronto darf Zverev wieder auf einen erfolgreichen Auftritt bei den US Open (28. August – 10. September) hoffen. Im zwölften Duell mit Djokovic hielt Zverev lange gut mit, musste sich in den entscheidenden Phasen jedoch der Extraklasse geschlagen geben. Im zweiten Satz nahm Zverev seinem Gegner zunächst noch einmal den Aufschlag zum 5:5 ab, kassierte aber schnell wieder ein Break und die insgesamt achte Niederlage.
«Er ist einer der besten Aufschläger, ich kenne ihn sehr, sehr gut», lobte Djokovic den 26-Jährigen. «Das eine ist, Videos anzuschauen und sein Spiel zu analysieren, aber auf dem Platz ist es etwas komplett anderes. Es ist sehr hart, geduldig zu sein und auf Chancen zu warten, um dann da zu sein und diese zu nutzen. Und das war heute der Fall.»
Der 23-malige Grand-Slam-Turniersieger jagt weiter die Rekorde: Mit seinem 1068. Karrieresieg zog Djokovic mit Rafael Nadal und Ivan Lendl gleich und liegt nur noch hinter Jimmy Connors (1274) und Roger Federer (1251). Bei einem Triumph gegen den 16 Jahre jüngeren Alcaraz würde der Serbe seine eigene Bestmarke mit dem 39. Masters-1000-Titel ausbauen.
In der Weltrangliste würde Djokovic mit einem Finalsieg auf 20 Punkte an den topplatzierten Alcaraz heranrücken. Zverev wird sich in seiner Comeback-Saison nach schwerer Knöchelverletzung weiter Richtung Top Ten auf Platz zwölf nach vorn schieben – und darf immer mehr auf ein Highlight zum Jahresabschluss hoffen. Der Hamburger verbesserte sich im sogenannten Race auf Rang acht, dieser würde zur Teilnahme an den ATP Finals im November in Turin berechtigen.