Wada schließt Manipulation von Doping-Proben in Peking aus

Die Welt-Anti-Doping-Agentur schließt Manipulationen von Doping-Proben im Kontrolllabor der Olympischen Winterspiele in Peking so gut wie aus.

«Wir haben gelernt, haben Beobachter auch im Labor und haben einen neuen Lieferanten der Proben-Fläschchen», sagte Wada-Generaldirektor Olivier Niggli in Chinas Hauptstadt. Bei den Winterspielen 2014 in Sotschi hatte der russische Gastgeber Proben seiner Athleten im Kontrolllabor durch Öffnen der Fläschchen ausgetauscht, um Doping zu vertuschen.

Erstmals wird bei den Peking-Spielen die Bluttropfen-Methode (Dried-Blood-Spot) vollumfänglich bei Doping-Tests eingesetzt. Dabei werden Bluttropfen auf Filterpapier getrocknet und danach analysiert. Bei den Sommerspielen in Tokio hatte es zunächst ein Pilotprojekt gegeben. «Mit der DBS-Methode ist die Kontrolle einfacher, die Proben sind besser zu transportieren und zu lagern», erklärte Niggli. «Sie ersetzt aber nicht die bisher gängigen Kontrollverfahren.»

Die Wada bestätigte zudem noch einmal, dass die Zahl der weltweiten Doping-Kontrollen 2021 trotz der anhaltenden Corona-Pandemie fast wieder auf normales Testniveau gestiegen ist. Nach Angaben der Weltagentur sind im vergangenen Jahr rund 274.254 Dopingproben von 256 Anti-Doping-Organisationen entnommen worden. Im ersten Corona-Jahr war die Zahl auf 168 256 Proben gesunken. 2019 waren es weltweit 305 881 Proben gewesen.

Zugleich betonte die Wada, dass die Lagerung der Olympia-Proben bis zu zehn Jahre ein wichtiges Element im Anti-Doping-Kampf sei. «Die Athleten können nicht sicher sein, dass sie nicht in mehreren Jahren doch noch gefangen werden», sagte Niggli. Die gelagerten Proben der Winterspiele 2018 in Pyeongchang seien bisher noch nicht in das Retest-Verfahren gekommen. «Man muss dafür den richtigen Zeitpunkt wählen, wenn man bessere Analysemethoden gefunden hat», sagte Niggli.