Wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie wird es dieses Jahr auch für die Herren keine Tennis-Turniere auf der ATP-Tour in China geben.
Vier im September und Oktober geplante Veranstaltungen, darunter das Masters in Shanghai, seien gestrichen worden, teilte die Profi-Organisation ATP mit. Grund dafür seien die anhaltenden Einschränkungen mit Bezug auf das Coronavirus. Damit finden im dritten Jahr hintereinander keine ATP-Turniere in China statt. Sechs Orte in den USA, Südkorea, Israel, Italien und Spanien erhielten von der ATP Turnier-Lizenzen für ein Jahr.
Die Damen-Tennis-Organisation WTA hatte bereits im April bestätigt, in diesem Jahr definitiv keine Turniere in China mehr zu veranstalten. Diese Entscheidung hatte die WTA wegen des Falls der früheren chinesischen Topspielerin Peng Shuai bereits im vergangenen Jahr getroffen. WTA-Chef Steve Simon erklärte aber vor drei Monaten, dass er auf eine Rückkehr nach China im kommenden Jahr hoffe.
Pengs Fall bewegte monatelang die Welt, nachdem sie im vergangenen November im sozialen Netzwerk Weibo einem hochrangigen chinesischen Politiker sexuellen Missbrauch vorgeworfen hatte. Der Post wurde bald danach gelöscht. Auch hatte die staatliche Zensur jede Debatte im chinesischen Internet darüber geblockt. Seither äußerten Sportler, Politiker und Menschenrechtler ihre Sorge.
Peng hatte später bestritten, die Vorwürfe erhoben zu haben. Während der Olympischen Winterspiele in Peking im Februar hatte sie sich mit IOC-Präsident Thomas Bach zu einem Gespräch getroffen, seitdem war von ihr nichts mehr zu sehen. Peng hat zwei Grand-Slam-Titel im Doppel gewonnen, darunter 2013 in Wimbledon.