Mit Rücksicht auf ihre vom Krieg betroffenen ukrainischen Spieler hat die Schach-Bundesliga eine Siegregelung geändert. Ursache dafür ist, dass Bundesligist Werder Bremen als Zeichen der Solidarität die Bretter seiner zwei ukrainischen Spieler freilassen wird.
Auch Bremens Gegner am Wochenende, Meister OSG Baden-Baden und Vizemeister Schachfreunde Deizisau, schlossen sich dem an. Das könnte nach dem herkömmlichen Regelwerk jedoch dazu führen, dass beide Teams am Ende als Verlierer gewertet werden. Die nun vorübergehend geltende «Gewinnpartienwertung» soll dieses Szenario verhindern, wie die Liga mitteilte.
Zukünftig könnten ukrainische Spieler per elektronischem Schachbrett aus ihrer Heimat zugeschaltet werden. «Das ist eigentlich nicht in der Bundesliga vorgesehen», sagte ein Liga-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Die wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine festsitzenden Bundesligaprofis könnten nun einen kurzfristigen Wandel bewirken.
«Das werden wir dieses Wochenende noch nicht sehen, aber ich will nicht ausschließen, dass das am dritten oder vierten Spieltag zum ersten Mal in der Bundesliga auftaucht», sagte der Liga-Sprecher. Ein aus der Ferne elektronisch zugeschalteter Spieler wäre in der Schach-Bundesliga ein Novum.
Für die anstehenden Spiele empfiehlt der Liga-Vorstand seinen Vereinen, «bis auf weiteres» keine Spielerinnen und Spieler einzusetzen, die russischer oder belarussischer Nationalität sind und den gegen die Ukraine geführten Angriffskrieg nicht aktiv ablehnen».