Der Deutsche Olympische Sportbund setzt bei einer möglichen Bewerbung um Olympische Spiele auf mehr als nur eine Stadt. Aus Gründen der Nachhaltigkeit könne man keine neuen Stadien bauen, keine neuen Stätten, sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert im «Aktuellen Sportstudio» des ZDF.
«Deswegen werden wir in den fünf Regionen nicht alle Sportstätten haben. Deshalb kommt für uns vermutlich nur in Betracht, zwei Städte, zwei Regionen. Das ist vernünftig», sagte der 62-Jährige am Samstagabend. Berlin und München hätten jeweils ein Olympiastadion und beide Städte seien interessiert daran, Olympische Spiele zu haben. «Es gibt auch in anderen Städten schöne Stadien», sagte Weikert.
Entwicklung eines Feinkonzeptes
Der DOSB hatte auf seiner Mitgliederversammlung in Frankfurt/Main mit der Verabschiedung einer «Frankfurter Erklärung» die Entwicklung eines Feinkonzeptes für eine Olympia-Bewerbung beschlossen. Ziel ist eine Kandidatur für die Sommerspiele 2036 oder 2040. Berlin, Hamburg, Leipzig, München und die Region Rhein-Ruhr haben ihr Interesse an einer Bewerbung mit Absichtserklärungen konkret bekundet.
Eine Entscheidung über mögliche Ausrichterstädte werde erst nach den Olympischen Spielen und den Paralympics im kommenden Sommer in Paris getroffen, sagte Weikert. Dann werde es in den vorausgewählten Städten Bürgerbefragungen geben. «Wir werden schauen, ob die Bürger dafür sind», betonte der DOSB-Chef.
Bei einer eventuellen Bewerbung um Olympische Winterspiele, die nach der jüngsten Vorauswahl des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) für 2030 mit der Alpenregion und Nizza in Frankreich sowie 2034 mit Salt Lake City in den USA frühestens für 2038 möglich wäre, will Deutschland Nachbarländer ins Boot holen. «Wir werden Winterspiele nicht in einer Stadt oder einem Land haben können. Wenn wir München haben oder Bayern, dann werden wir sicherlich mit Österreich oder der Schweiz kooperieren müssen, wenn das denn überhaupt in Betracht kommt», sagte Weikert.