Der gelungene Start in die Kurzbahn-EM war für Florian Wellbrock nur eine Art sportliche Ouvertüre.
Der Olympiasieger schwamm in 3:41,09 Minuten souverän als Vierter ins Finale über seine Nebenstrecke 400 Meter Freistil – und erklärte kurz darauf seinen Verzicht auf den Endlauf.
Fokus auf die 1500 Meter
«Über die 400 Meter Freistil konnte ich im Vorlauf eine persönliche Saison-Bestleistung abrufen», sagte Wellbrock in Kasan. «Da ich mich aber auf die 1500 Meter fokussieren möchte und weiß, dass ich mich im Finale über die 400 Meter nicht mehr steigern werde, habe ich das Finale abgesagt.»
Wie Wellbrock selbst war auch Bundestrainer Bernd Berkhahn mit der Leistung seines Vorzeige-Athleten zufrieden. «Er war überraschend schnell», sagte der Magdeburger Coach dem ARD-Hörfunk.
Schon am Mittwochvormittag findet der Vorlauf auf der längsten Beckendistanz statt. Wellbrock will dann ins Finale einziehen und sich dort mit dem italienischen Titelverteidiger Gregorio Paltrinieri und dem starken Norweger Henrik Christiansen messen.
Der 24 Jahre alte Tokio-Champion über zehn Kilometer im Freiwasser und Bronze-Gewinner über 1500 Meter im Becken sieht die kontinentalen Titelkämpfe auch als Testlauf für die WM auf der 25-Meter-Bahn im Dezember. Bei den Weltcups in Berlin und Budapest zeigte Wellbrock zuletzt bereits, dass er auch auf der Kurzbahn mit den vielen Wenden stark sein kann. Dort siegte er jeweils über 1500 Meter.
Isabel Gose im Finale über 800 Meter
Am ersten Wettkampftag in Russland erreichte Freistilschwimmerin Isabel Gose in 8:16,92 Minuten als Vierte der Vorläufe den Endlauf über 800 Meter. Auch Rückenschwimmer Ole Braunschweig kam weiter. Der einzige deutsche Starter in der Nachmittagssession schwamm über 50 Meter in 23,38 Sekunden die siebtschnellste Zeit der Halbfinals.
Einige Topschwimmer verzichten freiwillig auf die EM. Zu ihnen gehört Sarah Köhler, die bei den Olympischen Spielen Bronze über 1500 Meter gewann.