Weltverband überprüft strikte Haltung gegen Russland

Auch der Leichtathletik-Weltverband will seine strikte Haltung zu den Sanktionen gegen Russland und Belarus als Folge des Angriffskrieges in der Ukraine überprüfen.

«Das Ergebnis des Olympischen Gipfels, dem ich zugestimmt habe, war, dass die internationalen Verbände die Aufgabe haben sollten, sorgfältig zu prüfen, ob die Gründe für die Schutzmaßnahmen noch bestehen – und das werden wir tun», sagte World-Athletics-Präsident Sebastian Coe in einem Gespräch mit internationalen Medien.

Das Internationale Olympische Komitee hat zwar die Sanktionen gegen Russland und Belarus nicht aufgehoben, plädierte zuletzt aber auf dem Olympischen Gipfel für eine Teilnahme der Athleten beider Länder an internationalen Wettkämpfen – mit der Aussicht auf einen Start bei den Sommerspielen 2024 in Paris. Weitere Gespräche dazu mit Weltverbänden, Athletenvertretern und Nationalen Olympischen Komitees hatte das IOC angekündigt.

Der Leichtathletik-Weltverband spielt dabei eine besondere Rolle. Nach der Aufdeckung des flächendeckenden Dopings in Russlands wurde das Land 2015 suspendiert. Seitdem wird nur einzelnen russische Athleten nach Prüfung eine Starterlaubnis als neutrale Sportler erteilt. Im März 2023 will World Athletics erneut über die Aufhebung dieses Ausschlusses entscheiden. 

Zur Frage nach einer Lösung der Russland-Ukraine-Causa hatte Weltpräsident Coe schon vor Wochen gesagt: Russland müsse «raus aus der Ukraine». Nun ergänzte und bekräftigte der Brite: «Ich bin kein Militärexperte, und ich werde mich sicherlich nicht in diesen Bereich einmischen. Ich sage nur, dass das Ziel sein muss.» 

Nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine hatte das IOC zunächst empfohlen, russische und belarussische Sportlern von den Wettkämpfen auszuschließen. Die meisten olympischen Sportarten, darunter auch die Leichtathletik, folgten dieser Empfehlung und verhängten Verbote.