Inmitten der Kampagne für eine mögliche deutsche Olympia-Bewerbung beklagen die staatlich geförderten Institute des Leistungssports deutliche Etat-Kürzungen.
So sieht der gerade erst von der Bundesregierung verabschiedete Entwurf des Haushaltsplans für das Olympia-Jahr 2024 eine Kürzung der Zuwendungen für die Institute für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) in Leipzig und für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) in Berlin von rund vier Millionen Euro vor. Das sind 19 Prozent weniger als im Vorjahr.
«Sollte die angekündigte Kürzung wirksam werden, sind die Institute mit ihrer heutigen Bedeutung nicht zu erhalten. Einsparungen müssten, um wenigstens die generelle Funktion zu erhalten, weitestgehend in sportartspezifischen Projektkosten erbracht werden», heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Brief beider Institute an die Mitglieder des Deutschen Bundestages.
Weniger Geld, weniger Medaillen
Negative Auswirkungen auf die Leistungsbereitstellung von IAT und FES seien «zu befürchten», sagte FES-Direktor Michael Nitsch auf dpa-Nachfrage. IAT-Direktor Marc-Oliver Löw meinte, der negative Trend bei der Medaillen-Ausbeute bei Olympia und Paralympics würde sich durch die vorliegende Haushaltsaufstellung verstärken.
Die Kürzungen kommen unerwartet, weil in den Jahren 2022 und 2023 die Zuwendungen signifikant gestiegen waren. Deshalb waren eine zweistellige Zahl an offenen und neuen Stellen besetzt worden. In FES und IAT wurden neue Projekte angestoßen und bestehende ausgebaut. Mit Blick auf die bevorstehenden Sommerspiele in Paris 2024 sowie die Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo ist die Mittelbereitstellung ein viel diskutiertes Thema.
Der Deutsche Olympische Sportbund hat jüngst eine Kampagne gestartet, um die Stimmung in der Bevölkerung für eine künftige deutsche Olympia-Bewerbung zu erfragen.