Werder Bremen: Keine Vorwürfe an Ducksch, aber an Augsburg

Vorwürfe an Marvin Ducksch gab es von Niclas Füllkrug nicht. «Ich glaube, er wollte sein erstes Tor machen und ein bisschen diesen Fluch brechen. Dann passiert das halt mal», sagte Füllkrug.

Doch der vergebene Handelfmeter von Ducksch in der Nachspielzeit bei der 0:1-Niederlage von Werder Bremen gegen den FC Augsburg kostete dem Bundesliga-Aufsteiger einen Punkt. «Jeder kann sich vorstellen, dass das enttäuschend ist», sagte Werder-Trainer Ole Werner. «Für uns alle unter dem Strich.»

Füllkrug verwandelte in dieser Saison bereits zwei Strafstöße sicher, zuletzt beim 2:0-Auswärtssieg beim VfL Bochum. Am Freitagabend übernahm Ducksch die Verantwortung, obwohl der 28-Jährige in den bisherigen fünf Ligaspielen noch kein Schussglück hatte. «Es ist immer Sache der Absprache auf dem Platz, weil man ja auch nie weiß, wer sich wie in der Situation fühlt. Damit sind wir auch in der Vergangenheit sehr gut gefahren», erklärte Werner die Vorgehensweise bei den Strafstößen und kündigte an, daran festzuhalten.

Weil Ermedin Demirovic nach 63 Minuten für die Gäste traf und Ducksch an Augsburgs Torhüter Rafał Gikiewicz scheiterte, war die zweite Saison-Niederlage für den Liga-Rückkehrer perfekt. Seit 18 Monaten wartet die Norddeutschen zudem auf einen Heimerfolg. «Wir haben über 90 Minuten ein schlechtes Spiel gemacht», monierte Kapitän Marco Friedl. «Wieder kriegen wir zu Hause nicht das auf den Platz, was wir uns vornehmen.»

Der Strafstoß war der Höhepunkt in einer turbulenten Schlussphase im mit 41.000 Zuschauern ausverkauften Weserstadion. Nach dem Elfmeterpfiff gab es minutenlange Diskussionen der Augsburger mit Schiedsrichter Martin Petersen. «Das war mir zu hitzig. Das hatte dann auch nichts mehr mit Fußball zu tun. Ich habe es auch nicht verstanden», monierte Füllkrug in Richtung Augsburger Profis.

Auch Coach Werner fand die Augsburger Reaktionen nach der Entscheidung in der Nachspielzeit zumindest fragwürdig. «Die Szenen sprechen für sich, wenn man sich anguckt, was alles in der Schlussphase passiert ist», sagte Werner. «Es muss jeder für sich selbst wissen und bewerten.»