Nach dem Rücktritt von Trainer Markus Anfang infolge der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen in der Impfpass-Affäre muss Werder Bremen schon wieder auf Trainersuche gehen.
Anfang war erst im Sommer an die Weser gekommen und sollte bei den Grün-Weißen nach dem ersten Abstieg seit 41 Jahren den Wiederaufbau starten – und die Norddeutschen möglichst direkt in die Fußball-Bundesliga zurückführen.
«Wir wollten mit Markus etwas Neues aufbauen und hatten die Hoffnung, dass wir hier über mehrere Jahre etwas gestalten mit unseren jungen Spielern», sagte Bremens Sport-Geschäftsführer Frank Baumann am Samstagabend vor dem 1:1 (0:0) gegen den FC Schalke 04 im TV-Sender Sport1. «Wir prüfen jetzt sehr sorgfältig die Kandidaten und wollen möglichst schnell unseren neuen Trainer finden.»
Schon im Sommer hatten die Bremer sehr akribisch einen neuen Coach gesucht, nachdem sich der Verein einen Spieltag vor dem Saisonende von Florian Kohfeldt getrennt hatte. Am letzten Spieltag konnte aber auch Club-Legende Thomas Schaaf den Abstieg nicht mehr verhindern.
«Es hilft schon, dass wir den Trainermarkt sehr ausführlich gescannt haben. Der eine oder andere Kandidat ist vielleicht nicht mehr auf dem Markt, der eine oder andere ist dafür vielleicht neu dazugekommen», sagte Baumann in einem auf der Club-Homepage veröffentlichten Video-Interview. «Natürlich ist es unser Wunsch, dass wir eine schnelle Lösung finden, aber es ist auch wichtig, dass wir den Richtigen finden. Das kann auch ein paar Tage dauern.»
Das nächste Spiel bestreitet Werder am kommenden Samstag bei Holstein Kiel. Der dort Mitte September zurückgetretene Ole Werner soll einer der Top-Kandidaten sein. Der 33-Jährige hatte zuletzt geäußert, bereit für eine neue Aufgabe zu sein.
Auch der vor Kurzem bei Norwich City entlassene Daniel Farke wurde am Samstag rund um das Weserstadion genannt. Baumann wollte keine Namen kommentieren. Gegen Schalke betreute der bisherige zweite Co-Trainer Danjiel Zenkovic das Bremer Team.