«Wir sind gewarnt» – Handballer müssen sich steigern

Die deutschen Handballer sind jetzt gewarnt. So nannte es zumindest Kapitän Johannes Golla nach dem 31:27-Auftaktsieg bei der Weltmeisterschaft gegen Katar.

Der Erfolg zum Start gibt zwar Selbstvertrauen. Doch im zweiten Spiel am Sonntag (18.00 Uhr/ARD) wartet nun Serbien – und damit der schwerste Gegner der Vorrundengruppe. «Das ist eine Mannschaft, die in Europa Topspieler hat, die auch zu großen Teilen in der Champions League spielen. Von daher ist das sicher der schwerste Gruppengegner für uns», sagte Golla im polnischen Kattowitz. Rückraumstratege Juri Knorr machte es kürzer: «Da sind Champions-League-Sieger dabei, deutsche Meister, alles.»

Weckruf an sich selbst

Dass die DHB-Auswahl in den höchsten Tönen von den Serben spricht, dürfte auch mit einem Weckruf an sich selbst zu tun haben. Denn eine Schwächephase wie im zweiten Durchgang gegen Katar darf sich die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason am Sonntag nicht erlauben. «Das wird jetzt schwierig, Serbien ist ein super Gegner», meinte Knorr. «Da müssen wir uns nochmal ordentlich steigern.» Mit einem weiteren Sieg würde sich die deutsche Mannschaft bereits für die angepeilte Hauptrunde qualifizieren.

Dafür muss sie allerdings ihre immer noch unerklärlichen Schwankungen abstellen. Gegen Katar lief eigentlich von Beginn an alles nach Plan: ein starker Andreas Wolff im Tor, ein überragender Knorr als Regisseur – und eine weitgehend stabile Abwehr. Bis die zweite Halbzeit kam. Dann stand die Defensive plötzlich überhaupt nicht mehr stabil und im Angriff unterliefen dem Favoriten etliche Fehler. Zudem verletzte sich Wolff an der Wade und musste runter, er soll am Sonntag aber wieder fit sein.

Er habe keine Ahnung, woran das mit den Leistungseinbrüchen liege, sagte Kapitän Golla. Aber: «Wir sind gewarnt, dass wir auch über 60 Minuten unsere Leistung bringen müssen.» Nur dann kann die DHB-Auswahl ihr angestrebtes Ziel erreichen, verlustpunktfrei in die Hauptrunde einzuziehen.

Von Nils Bastek und Eric Dobias, dpa