WM-Gastgeber Katar über Amnesty-Vorwürfe: Stimmen nicht zu

WM-Gastgeber Katar hat Vorwürfe der Menschenrechtsorganisation Amnesty International erneut bestritten und auf Reformen sowie Fortschritte bei den Arbeitsbedingungen verwiesen.

«Wir unterstützen die von Amnesty gegen Katar eingenommene Position nicht und stimmen ihr auch nicht zu», sagte der katarische Botschafter in Deutschland, Abdullah bin Mohammed Al Thani, in einer Mitteilung. «Die positiven Auswirkungen der Arbeitsreformen in Katar sind für alle sichtbar.»

Amnesty International hatte in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht von dem Gastgeber der Fußball-WM 2022 Aufklärung über den Tod tausender Arbeitsmigranten im Land verlangt. Es gebe in vielen Fällen Hinweise auf einen Zusammenhang mit gefährlichen Arbeitsbedingungen, hieß es. Die Organisation wirft den Behörden des Golfstaats Versäumnisse in den vergangenen zehn Jahren vor.

Amnesty: Reformen «unzureichend»

Katars Regierung hat mehrere Reformen eingeleitet, um die Lage ausländischer Arbeiter zu verbessern. Amnesty kritisiert deren Umsetzung jedoch als «unzureichend». Ausbeutung sei weiterhin an der Tagesordnung.

Die von Katar veröffentlichten Statistiken über Todesfälle würden mit internationalen «Best Practices», also bestmöglichen Methoden, übereinstimmen, hieß es in der Stellungnahme der katarischen Botschaft. Zuletzt hatte eine Delegation der Europäischen Fußball-Union UEFA Katar in der Frage der Arbeitsbedingungen für ausländische Kräfte erhebliche Fortschritte zugesprochen, aber auch noch weiteren Handlungsbedarf gesehen.

Laut der britischen Zeitung «Guardian» sind seit der WM-Vergabe 2010 in Katar mehr als 6500 Arbeiter aus Südostasien gestorben. Katars Regierung argumentiert, die Sterberate liege angesichts von mehr als 1,4 Millionen Menschen aus der Region im Land in einem zu erwartenden Bereich. Aus den Zahlen des «Guardian» geht nicht hervor, welche Tätigkeiten die Verstorbenen ausgeübt haben. Amnesty zufolge ist unklar, wie viele Arbeiter im Zuge der WM-Vorbereitung bislang gestorben sind. Die WM-Organisatoren sprechen von 37.