WM-Gold für Julia Taubitz und die Doppelsitzer-Spezialisten Hannes Orlamünder und Paul Gubitz: Deutschlands Rennrodlerinnen und Rennrodler räumen bei den Titelkämpfen in Kanada so richtig ab. Dreimal Gold, dreimal Silber und dreimal Bronze hat das Team des neuen Bundestrainers Patric Leitner vor den letzten beiden Rennen schon gewonnen. Nach Mixed-Gold zusammen mit Max Langenhan holte sich Julia Taubitz ihren zweiten Einsitzer-Titel nach 2021. «Es war spannend und toll. Ich bin unglaublich glücklich», sagte die 28-Jährige. Die Sportsoldatin ist nun siebenfache Weltmeisterin.
Merle Fräbel überrascht mit Silber
Gesamtweltcup-Siegerin Taubitz setzte sich im Eiskanal von Whistler vor ihrer Teamkollegin Merle Fräbel mit einem Vorsprung von 0,041 Sekunden durch. Emily Sweeney, nach dem ersten Lauf noch in Führung, wurde Dritte. Die Amerikanerin lag am Ende zwei Tausendstelsekunden hinter Merle Fräbel. «Mir fehlen die Worte», sagte die 21 Jahre alte Jugend-Olympiasiegerin nach ihrem Silber-Coup. «Das ist Wahnsinn!»
Gold-Fahrt von Orlamünder/Gubitz
Überraschend rodelten Hannes Orlamünder und Paul Gubitz zum WM-Gold und zum ersten großen Triumph ihrer Karriere. Das Doppelsitzer-Duo aus Thüringen setzte sich in Whistler vor den Letten Martins Bots/Roberts Plume und den Rekord-Olympiasiegern Tobias Wendl und Tobias Arlt durch.
«Wir haben davon geträumt, können das aber noch nicht so richtig fassen. Es ist einfach unbeschreiblich. Einfach megageil», sagte Orlamünder.
Schon neun Medaillen
Im Frauen-Rennen holten Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal und Dajana Eitberger/Magdalena Matschina Silber und Bronze. Der WM-Titel ging wie im Vorjahr an Selina Egle/Lara Michaela Kipp aus Österreich. «Wir sind megahappy mit dem zweiten Platz», sagte Jessica Degenhardt.
Damit hat das deutsche Rodel-Team nach fünf von sieben WM-Wettkämpfen schon neun Medaillen geholt. Die Whistler-WM endet in der Nacht zum Sonntag mit dem Einsitzer-Rennen der Männer und der Teamstaffel – weitere Titel sind möglich.
Verdient Weltmeister
«Hannes und Paul sind verdient Weltmeister geworden. Die haben das stark gemacht», lobte Tobias Wendl die Teamkollegen. Seit 2013 – da wurde das Bayern-Duo in Whistler erstmals Weltmeister – stehen die beiden 37-Jährigen bei jedem Großereignis auf dem Podium: «Da können wir stolz drauf sein.»
Schon in der Jugend ein Duo
Seit 2011 sind die beiden Sportsoldaten Orlamünder/Gubitz ein Rennrodel-Doppel. Schon in der Mixed-Staffel am Donnerstag hatten die beiden 26-Jährigen zusammen mit Dajana Eitberger/Magdalena Matschina die Silbermedaille gewonnen. Wend/Arlt waren zusammen mit Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal Dritte geworden.
Im Doppelsitzer-Rennen der Männer hatten Orlamünder/Gubitz nach den beiden Läufen 0,102 Sekunden Vorsprung vor Bots/Plume, die sechsmaligen Olympiasieger Wendl/Arlt lagen 0,133 Sekunden hinter den neuen Weltmeistern. Rekord-Weltmeister Toni Eggert wurde in seiner Comeback-Saison mit seinem neuen Partner Florian Müller Fünfter und meinte: «Wir haben noch viel zu tun.»