Inmitten der Turbulenzen um die Copa América in Brasilien hat die Fußball-Nationalmannschaft des Landes in der Qualifikation für die WM 2022 gegen Ecuador gewonnen. Die Seleção besiegte «La Tri» im Estádio Beira-Rio in Porto Alegre mit 2:0 (0:0).
Die Treffer für den fünfmaligen Weltmeister erzielten Stürmer Richarlison vom FC Everton in der 65. und Superstar Neymar, der einen Elfmeter in der Wiederholung verwandelte (94. Minute). Es fiel auf, dass alle Spieler jeweils zur gemeinschaftlichen Umarmung zu Nationaltrainer Tite liefen. Ein Treffer von Flamengo-Angreifer Gabriel «Gabigol» Barbosa wurde wegen Abseits nicht anerkannt.
Am kommenden Dienstag trifft Brasilien, das in der Südamerika-Qualifikation mit vier Punkten vor Argentinien führt, in Asunción auf Paraguay. Nach der Partie wollen sich die Nationalspieler, die seit der Verlegung der Copa América in den Corona-Brennpunkt Brasilien nicht mehr öffentlich gesprochen hatten, und Trainer Tite konkret äußern.
«Alle kennen unsere Position. Klarer geht nicht», sagte Kapitän Casemiro, der bei einer Pressekonferenz am Donnerstag auch nicht gesprochen hatte, nach dem Spiel gegen Ecuador dem Sender «TV Globo». «Wir wollen den Fokus nicht verlieren, weil das (WM-Quali) für uns die Weltmeisterschaft ist. Aber wir wollen unsere Meinung sagen.»
Die Verlegung nach dem Aus von Kolumbien und Argentinien als Gastgeber, von der die Spieler laut der Zeitung «Folha de S. Paulo» aus Medien und sozialen Netzwerken erfuhren, hatte in der Seleção eine Debatte um die Teilnahme an der Copa América entfacht – und auf und neben dem Platz für eine selten gezeigte Einheit gesorgt. «Wenn einer spricht, sprechen alle Spieler, mit Tite, mit dem Trainerstab. Es muss einstimmig sein, alle zusammen», sagte Casemiro «TV Globo».
Es hatte Gerüchte gegeben, dass der Präsident des brasilianischen Fußballverbandes, Rogério Caboclo, nicht nur wegen der Verlegung der Copa América nach Brasilien, sondern auch wegen seiner Amtsführung den Posten räumen muss. Die Zeitung «O Globo» hielt es auch für möglich, dass Tite nach der Partie gegen Paraguay angesichts der verhärteten Fronten zwischen Spielern und Trainerstab auf der einen sowie Verbandspräsidium auf der anderen Seite zurücktritt.