Der deutsche Zehnkampf-Rekordhalter Leo Neugebauer hat aus dem WM-Zehnkampf ohne Medaille für die Olympischen Spiele gelernt.
«Ich habe viel darüber nachgedacht, wie alles gelaufen ist. Natürlich kann ich nicht unzufrieden mit der Saison sein, weil ich viele gute Dinge erreicht habe. Bei der WM wollte ich die Medaille, das wäre ein schönes Ende für die Saison gewesen», sagte der 23 Jahre alte Leichtathlet in einem Sport1-Interview.
«Ich glaube aber auch, dass ich durch die ganzen Fehler, die ich am zweiten Tag begangen habe, vieles lernen konnte. Für mich ist das Wichtigste, das in die nächste Saison mitzunehmen, damit ich besser abschneiden kann – vor allem auch bei den Olympischen Spielen», sagte der Sportler vom VfB Stuttgart. Dorthin wechselte er zuletzt von seinem Heimatverein LG Leinfelden-Echterdingen. Er studiert aber an einer der Leichtathletik-Hochburgen Amerikas, der University of Texas in Austin, mit einem Vollstipendium Wirtschaftswissenschaften.
Wichtige Erkenntnisse aus zweitem WM-Tag
Neugebauer war bei der WM im Sommer nach der Halbzeit-Führung hinter die Medaillenränge zurückgefallen und Fünfter geworden. «Ich hatte bisher nie so viel Druck, wie bei der WM. Einfach nur, weil ich als Jahresbester in den Wettkampf gegangen bin. Da gab es viele Erwartungen an mich. Ich glaube aber, ich habe das ziemlich gut gehandelt», sagte Neugebauer.
«Der zweite Tag war ein bisschen chaotisch, aber ich habe daraus gelernt. Trotzdem würde ich sagen, dass ich ziemlich gut mit dem Druck umgegangen bin. Da ich jetzt schon ein bisschen das Gefühl hatte, wie es sich anfühlt, so viel Druck zu haben, werde ich entspannter und mit mehr Erfahrung in die Olympischen Spiele gehen. Ich glaube, das kann etwas Gutes werden», sagte der Zehnkämpfer.
Wenige Wochen vor der WM hatte Neugebauer den deutschen Rekord von Jürgen Hingsen auf 8836 Punkte verbessert. Die magische 9000-Punkte-Marke hält er für möglich. «Ich glaube, das ist definitiv drin. Wenn man alle meine Bestleistungen addiert, kommt man bereits gut über die 9000 Punkte. Natürlich kann man nie erwarten, immer die Bestleistung zu erreichen», sagte er. Er sei «ziemlich zuversichtlich, dass ich an irgendeinem Punkt meiner Karriere das Ziel nochmal erreichen werde. Nur das «Wann» ist hier die Frage.»