Zehnkampf-Europameister Kaul knackt die Olympia-Norm

Deutschlands Vorzeigeathlet Niklas Kaul hat den Zehnkampf beim Meeting in Ratingen gewonnen und die Olympia-Norm für die Sommerspiele 2024 in Paris geknackt.

Der 25 Jahre alte Europameister aus Mainz siegte mit 8484 Punkten. Nachdem er in seiner stärksten Disziplin, dem Speerwurf, gepatzt hatte, kamen Zweifel an der Normerfüllung auf. Mit 67,44 Metern blieb er in der neunten Disziplin mehr als elf Meter hinter seinem Wurfvermögen. «Eine Vollkatastrophe», schimpfte Kaul. Mit einem furiosen 1500-Meter-Lauf zum Abschluss in 4:14,19 Minuten holte er das Ticket nach Paris dann doch noch. Die Norm lag bei 8460 Punkten.

Zwei Monate vor der Weltmeisterschaft in Budapest wird sein deutscher Herausforderer Leo Neugebauer dies aus dem fernen Amerika aufmerksam beobachtet haben. Zehn Tage zuvor hatte er bei den College-Meisterschaften mit 8836 Punkten die Spitze der Weltrangliste erobert. Kaul freut sich nun auf ein «heißes Duell» bei der WM, für die er bereits qualifiziert ist.

Schäfer siegt im Siebenkampf

Einen deutschen Doppelerfolg gab es im Siebenkampf. Die Olympia-Siebte Carolin Schäfer von Eintracht Frankfurt siegte nach 2017 und 2018 zum dritten Mal mit 6369 Punkten. «Man sollte mich nicht abschreiben. Ich bin nicht alt und verbraucht», sagte Schäfer.

Vorjahressiegerin Sophie Weißenberg aus Leverkusen wurde mit 6247 Punkten Zweite. Beide verfehlten die WM-Norm von 6480 Zählern, dürften aber aufgrund ihrer guten Weltranglisten-Platzierung einen WM-Startplatz sicher haben. Um bei den Paris-Spielen antreten zu dürfen, müssen sie diesen Richtwert aber noch übertreffen.