Turnierdirektor Philipp Lahm wird bei der Heim-EM auch auf der Reise durch Deutschland viele Dinge anders machen als Franz Beckenbauer einst beim Sommermärchen 2006. «Franz Beckenbauer wurde absolut zu Recht dafür gefeiert, dass er fast alle Spiele gesehen hat – teilweise nur eine Halbzeit, und dann ist er mit dem Helikopter zum nächsten Ort», sagte Lahm der Deutschen Presse-Agentur.
«Aber Zeiten ändern sich eben, und daran muss sich jeder anpassen.» Bei der Organisation des Turniers (14. Juni bis 14. Juli) sei die Nachhaltigkeit «vom Start weg» ein großes Thema gewesen. «Es gibt eine Nachhaltigkeitsstrategie, und da würde es nicht reinpassen, wenn der Turnierdirektor mit dem Helikopter von einem Spielort zum anderen fliegt», sagte Lahm.
«Ich werde diese Wege mit dem Zug bestreiten und so viele Spiele wie möglich sehen.» Der Besuch aller zehn Ausrichterstädte in der Vorrunde sei für ihn enorm wichtig, sagte der 40-Jährige. Der im Januar gestorbene Beckenbauer hatte um die Jahrtausendwende als Organisationschef entscheidenden Anteil am Zuschlag für die Heim-WM.
Während des Turniermonats war der frühere Weltmeister für die Fans auch wegen der Helikopterflüge zu etlichen Spielen enorm präsent. Lahm, der die Nationalmannschaft 2014 in Brasilien als Kapitän zum WM-Titel geführt hatte, übernahm die Rolle des Turnierdirektors für die Europameisterschaft offiziell im Dezember 2020. Zuvor war er als Botschafter der deutschen Bewerbung und Geschäftsführer der DFB EURO GmbH maßgeblich dafür verantwortlich, dass das Turnier in Deutschland ausgerichtet wird.