Zum Karriereende auf Platz vier: Brennauer ohne Happy End

Bei Lisa Brennauer flossen die Tränen, als sie umarmt von ihren Teamkolleginnen an der Ziellinie in München ihre eindrucksvolle Karriere beendete.

Kurz darauf stemmte sie noch einmal ihre Rennmaschine in die Höhe. Zwar ohne Happy End, aber mit einer erneut bravourösen Leistung beendete die siebenmalige Weltmeisterin bei der EM ihre glanzvolle Laufbahn. Brennauer belegte in ihrem letzten Sprint den undankbaren vierten Platz im Straßenrennen. Den Sieg holte sich am Sonntag nach 128,3 Kilometern von Landsberg nach München die Niederländerin Lorena Wiebes im Sprint vor den beiden Italienerinnen Elisa Balsamo und Rachele Barbieri.

Auch wenn es nicht zu einer weiteren Medaille reichte, konnte Brennauer mit Gold im Bahnrad-Vierer und Silber in der Einerverfolgung trotzdem auf erfolgreiche Titelkämpfe zurückblicken.

«Wir hatten eine Medaille im Auge, leider hat es nicht ganz geklappt, aber wir sind trotzdem mit dem Ausgang des Rennens zufrieden», sagte Brennauer und fügte hinzu: «Im Ziel war es dann sehr emotional. Die ganze Mannschaft hat mich umarmt, es flossen ein paar Tränen. Es wird auch noch eine Weile dauern, bis ich angekommen bin, bis ich realisiere, dass es jetzt vorbei ist.»

Brennauer tritt auf dem Höhepunkt ihrer Karriere ab. Im vergangenen Jahr hatte sie mit dem Bahnrad-Vierer Gold bei den Olympischen Spielen in Tokio sowie den WM- und EM-Titel geholt. Der deutsche Frauen-Vierer mit Brennauer, Lisa Klein, Franziska Brauße und Mieke Kröger wurde auch zur Mannschaft des Jahres in Baden-Baden gekürt.

Brennauer ist nach ihrer Karriere weiterhin als Berufssoldatin bei der Bundeswehr angestellt und möchte nah am Sport bleiben. «Ich hoffe, dass ich die Möglichkeit bekomme, viel von meinem Wissen und meiner Erfahrung weiterzugeben», sagte sie. Auch eine Rolle als Trainerin sei vorstellbar. Der Bund Deutscher Radfahrer würde sie gerne ins Trainer-Team einbinden.