Olympiasieger Alexander Zverev hat die deutschen Tennis-Herren in die Gruppenphase des Davis Cups geführt.
Der 24-Jährige gewann in Rio de Janeiro das Spitzeneinzel gegen den Brasilianer Thiago Monteiro mit 6:1, 7:5 und holte damit in der Erstrundenpartie gegen Brasilien den entscheidenden dritten Punkt für das deutsche Team. Schon am Freitag hatte Zverev zum Auftakt beim klaren Zweisatzsieg gegen Thiago Seyboth Wild überzeugt.
Da Jan-Lennard Struff danach aber gegen Monteiro in drei Sätzen verloren hatte, stand das deutsche Team am zweiten Tag im Olympia Park von Rio de Janeiro unter Druck. Doch das Doppel Kevin Krawietz und Tim Pütz brachte die Mannschaft von Bundestrainer Michael Kohlmann mit einem hart umkämpften 4:6, 7:6 (7:4), 6:4 gegen Felipe Meligeni Rodrigues Alves und Bruno Soares auf die Siegerstraße. «Ich denke, das war schon ein sehr entscheidendes Match», sagte Pütz. «Für Alexander ist es jetzt deutlich angenehmer, mit einem 2:1 im Rücken auf den Platz zu gehen.»
Zverev kommt mit Schwung ins Spiel
Und in der Tat nahm Zverev den Schwung des Doppel-Sieges mit und ließ Monteiro von Anfang an keine Chance. Zverev gelang im ersten Satz ein schnelles Break, so dass der Brasilianer zunächst gar nicht erst in die Situation kam, wie am Tag zuvor gegen Struff die Zuschauer zu pushen und hinter sich zu bringen. Nach nur 32 Minuten sicherte sich Zverev den ersten Satz.
Im zweiten Durchgang leistete Monteiro dann mehr Gegenwehr. Beim Stand von 4:5 musste Zverev sogar einen Satzball abwehren, das Publikum war nun wieder lautstark zur Stelle und nicht immer fair. Doch Zverev blieb ruhig und machte mit dem ersten Matchball den Sieg und das Weiterkommen perfekt. Danach verschwand die deutsche Nummer eins sofort ohne großen Jubel vom Centre Court. Das fünfte Einzel wurde nach der Entscheidung nicht mehr ausgetragen.
Sieg trotz schwieriger Platzverhältnisse
Krawietz und Pütz hatten im Olympia Park von Rio de Janeiro zunächst große Probleme mit den schwierigen Platzverhältnissen. Im ersten Satz leistete sich Krawietz einen Aufschlagverlust, nach 38 Minuten holten sich die Brasilianer den ersten Satz. Im zweiten Satz steigerte sich das deutsche Duo jedoch und schaffte im Tiebreak den Satzausgleich. Krawietz und Pütz, die bei der Endrunde im vergangenen Jahr alle vier Spiele gewonnen hatten, hatten nun Oberwasser und machten den Sieg mit dem ersten Matchball perfekt.
«Es war ein sehr schwieriges Match, auswärts in Brasilien. Wenn es 1:1 steht, ist das Doppel natürlich sehr wichtig», sagte Krawietz nach dem Sieg. «Wir sind ruhig geblieben und haben auch die kritischen Momente gut überstanden.»
Die Gruppenphase findet im September an vier noch zu bestimmenden Orten statt. Auch der Deutsche Tennis Bund erwägt eine Bewerbung als Ausrichter einer Gruppe. Die Endrunde ist bislang für November angesetzt.