Zverev spielt sich bei US Open ins Achtelfinale

Kurz vor Mitternacht schleuderte Alexander Zverev Tennisbälle ins johlende Publikum und freute sich erleichtert über seinen hart erkämpften Achtelfinal-Einzug bei den US Open.

Der Hamburger gewann sein Drittrunden-Match nach verletzungsbedingter Aufgabe seines amerikanischen Gegners Jack Sock beim Stand von 3:6, 6:2, 6:3, 2:1. Damit machte Zverev das beste deutsche Abschneiden bei einem Grand Slam seit 24 Jahren perfekt. Im Kampf um den Sprung in das Viertelfinale trifft der Weltranglisten-Vierte nun auf Jannik Sinner aus Italien.

Im ersten Satz musste sich Zverev noch dem zunächst überragend aufspielenden Sock, der vom Publikum frenetisch angefeuert wurde, geschlagen geben. Der Amerikaner war nur mit einer Wildcard ins Turnier gekommen, traf jedoch fast alles, schlug sieben Asse und 18 direkte Schläge zum Punktgewinn. «Wenn Jack so weiter gespielt hätte, wäre ich in anderthalb Stunden fertig gewesen», scherzte Zverev gut aufgelegt beim ersten Interview im Arthur-Ashe-Stadium. «Dann hätte ich meinen Urlaub geplant und hätte nächste Woche eine gute Zeit in Südfrankreich gehabt.»

Zverevs 14. Sieg in Serie

In den weiteren Sätzen setzte sich Zverev dank seiner Extraklasse jedoch durch und feierte seinen 14. Sieg in Serie. Als der Finalist des Vorjahres im vierten Satz seinen Gegner zum wiederholten Male niedergekämpft hatte, fasste sich Sock an den stark bandagierten Oberschenkel und gab wenig später nach dem Break zum 2:1 für Zverev auf. Sock humpelte vom Feld und fasste sich mit entschuldigender Geste aufs Herz.

«Es ist schwierig, gegen jemanden zu spielen, der nicht mehr bei hundert Prozent ist. Du musst deinen Fokus bewahren», sagte Zverev. «Es tut mir sehr leid für ihn. Ich hoffe, es ist nicht schlimm und er ist schnell wieder da.» Im Achtelfinale wartet auf Zverev eine anspruchsvolle, aber lösbare Aufgabe. Der an Position 13 gesetzte Südtiroler Sinner bezwang Gael Monfils aus Frankreich mit 7:6 (7:1), 6:2, 4:6, 4:6, 6:4. Es werde ein «extrem unterhaltsames Match», versprach Zverev.

Drei deutsche Tennis-Herren im Achtelfinale

In der Runde der besten 16 stehen bei dem Grand-Slam-Turnier in New York auch die beiden Qualifikanten Oscar Otte (Köln) und Peter Gojowczyk (München). Damit schafften es erstmals seit Wimbledon 1997 und Boris Becker, Michael Stich und Nicolas Kiefer drei deutsche Tennis-Herren bei einem der vier wichtigsten Turniere in das Achtelfinale. Bei den US Open kamen in Stich, Bernd Karbacher und Jörn Renzenbrink zuletzt 1994 drei deutsche Herren so weit.