Zverev zum Auftakt nicht gefordert – Deutsches Trio raus

Alexander Zverev ist bei den French Open im Schongang in die zweite Runde eingezogen. Der Olympiasieger gewann am Sonntag in Paris sein Auftaktmatch gegen den Österreicher Sebastian Ofner klar mit 6:2, 6:4, 6:4 und wurde dabei zu keiner Zeit gefordert. Nach 1:49 Stunden verwandelte Zverev seinen vierten Matchball.

«Normalerweise beginne ich ein Grand-Slam-Turnier mit einem Match über fünf Sätze und mehrere Stunden», sagte Zverev nach dem leichten Aufgalopp. «Aber Sergi hat mir gesagt, ich solle es heute mal anders machen, und ich habe ausnahmsweise mal auf ihn gehört», sagte die deutsche Nummer eins mit Blick auf seinen neuen spanischen Coach Sergi Bruguera.

Das Aus kam dagegen für ein deutsches Trio. Jule Niemeier musste sich bei ihrem Grand-Slam-Debüt trotz einer lange Zeit überzeugenden Leistung der Amerikanerin Sloane Stephens mit 7:5, 4:6, 2:6 geschlagen geben. Tatjana Maria verlor gegen die an Nummer 26 gesetzte Sorana Cristea aus Rumänien klar mit 3:6, 3:6, Daniel Altmaier unterlag dem Spanier Jaume Munar mit 1:6, 3:6, 6:4, 3:6. Am Montag haben Angelique Kerber und Andrea Petkovic die Chance, in die zweite Runde einzuziehen.

Zverev von Ofner kaum gefordert

Zverev hatte auf dem Court Suzanne Lenglen von Beginn an alles im Griff. Der 25-Jährige spielte konzentriert, wurde vom Qualifikanten Ofner aber auch zu keiner Zeit ernsthaft gefordert. Nach 31 Minuten holte sich Zverev den ersten Satz, nach etwas mehr als einer Stunde stand es bereits 2:0-Sätze für den Favoriten.

Zverev hatte sich vor den French Open gelöst präsentiert. Bei den Australian Open zu Beginn des Jahres war die deutsche Nummer eins bereits im Achtelfinale gescheitert, nachdem sie sich zuvor bei der Jagd nach seinem ersten Grand-Slam-Titel zu sehr unter Druck gesetzt hatte. In Paris fällt sein Name kaum, wenn es um die Favoriten auf den Titel geht. Ein Umstand, den Zverev für sich nutzen will. Der Auftakt dafür ist gemacht.

Zweite Runde gegen Argentinier Baez

In der zweiten Runde bekommt Zverev es mit Sebastian Baez zu tun. Der Argentinier gewann sein Auftaktmatch gegen den Serben Dusan Lajovic mit 6:3, 3:6, 6:4, 6:3. Zverev hatte zuletzt vor rund zwei Wochen beim Turnier in Rom gegen den Weltranglisten-38. gespielt. Dort setzte sich die deutsche Nummer eins in der zweiten Runde nach anfänglichen Schwierigkeiten mit 7:6 (8:6), 6:3 durch.

Kerber reiste nach ihrem überraschenden Triumph beim Turnier in Straßburg mit viel Selbstvertrauen nach Paris. «Es war die beste Vorbereitung, die ich mir wünschen konnte», sagte die dreimalige Grand-Slam-Turniersiegerin. «Ich glaube, ich habe vor den French Open noch nie ein Turnier gespielt. Jetzt reise ich mit einem richtig guten Gefühl nach Paris.» Zum Favoritenkreis zählt sie sich aber nicht. «Ich denke von Runde zu Runde. Ich habe keine großen Erwartungen», sagte Kerber, um dann doch noch eine Mini-Kampfansage folgen zu lassen. «Ich will in Paris genauso spielen wie hier.»

Niemeier verliert mit Oberschenkelproblemen

Kerbers potenzielle Nachfolgerin Niemeier zeigte lange Zeit, dass mit ihr in Zukunft zu rechnen sein wird. Zwei Sätze lang bereitete die Dortmunderin der früheren Paris-Finalistin Stephens große Schwierigkeiten. Dann bekam sie Probleme mit dem Oberschenkel und war in ihren Bewegungen deutlich eingeschränkt.

«Natürlich ist es ärgerlich, wenn man am Ende nicht mehr sein bestes Tennis spielen kann. Aber ich kann trotzdem viel Positives mitnehmen. Ich habe gesehen, dass ich gegen solche Spielerinnen mithalten kann», sagte Niemeier nach dem Duell mit dem US-Open-Champion von 2017, ihrem ersten Auftritt im Hauptfeld eine Grand-Slam-Turniers. «Mein Ziel ist es, jetzt dauerhaft in den Hauptfeldern der Grand Slams dabei zu sein und dort auch ein paar Runden zu überstehen», sagte Niemeier.

Von Lars Reinefeld, dpa