Zwei Podestplätze: Dürr feiert Traumstart in neue Saison

Lena Dürr reiste hochzufrieden aus Levi ab, das deutsche Männer-Team verließ das Matterhorn derweil unverrichteter Dinge.

Während die 32-Jährige in Finnland mit zwei Podiumsplätzen einen Traumstart in die alpine Ski-Saison hingelegt hat, fielen die Weltcups ihrer Kollegen erneut dem Wetter zum Opfer. Nachdem der Riesenslalom in Sölden vor zwei Wochen wegen Windes abgebrochen worden war, konnten die beiden Abfahrten von Zermatt in der Schweiz nach Cervinia in Italien wegen des Wintereinbruchs gleich gar nicht ausgetragen werden.

Vlhova siegt erst und patzt dann

Ein «perfekter Start» sei das gewesen, sagte Dürr nach ihrem dritten Platz in Levi am Sonntag. Tags zuvor war sie hinter der slowakischen Olympiasiegerin Petra Vlhova bereits Zweite geworden. Im zweiten Rennen profitierte die Sportlerin vom SV Germering davon, dass die in Führung liegende Vlhova einfädelte und ausschied. So ging es für Dürr vom vierten Rang nach dem ersten Durchgang noch einen Platz nach vorne – und zum insgesamt zehnten Mal in ihrer Karriere auf ein Weltcup-Podest.

«Super happy» sei sie mit diesem Wochenende, erklärte Dürr. Schon in den vergangenen Jahren war sie in Levi bestens zurechtgekommen, je zweimal wurde sie Dritte und Vierte. Nun bestätigte die WM-Bronzemedaillengewinnerin direkt wieder ihre starke Form der zurückliegenden beiden Winter und weckte Hoffnungen auf eine weitere erfolgreiche Saison.

Schub für nächste Station in Killington

Dürrs Teamkollegin Emma Aicher fuhr beim 89. Weltcup-Sieg der US-Ausnahmeathletin Mikaela Shiffrin am Sonntag auf Platz 23. Sie freue sich zwar über die Punkte, könne «skifahrerisch aber schon noch etwas verbessern», erklärte sie.

Die Slalom-Queen unter den deutschen Skirennfahrerinnen ist und bleibt erst mal die Münchnerin Dürr. Der gelungene Auftakt dürfte ihr einen Schub geben für den nächsten Slalom Ende November in Killington (USA). Sie werde nun erst mal heimfahren und dort in der Nähe dann noch trainieren, sagte Dürr. Zuallererst wolle sie den Tag aber «genießen».

Wetter wird Männern am Matterhorn zum Verhängnis

Deutlich weniger Spaß hatten derweil die deutschen Ski-Männer. Nachdem sie im Vorjahr wegen Schneemangels ausgefallen war, gab’s bei der geplanten Premiere der neuen Matterhorn-Abfahrten diesmal zu viel Schnee – und dazu auch noch heftige Sturmböen. Außer einem Training am Mittwoch war für den früheren Kitzbühel-Champion Thomas Dreßen und seine Speed-Kollegen auf der Piste «Gran Becca» keine weitere Fahrt drin. 

Keines der bislang drei vorgesehenen Männer-Rennen dieses Winters ging in die Wertung ein. Gerade das Event in mehr als 3000 Metern Höhe im Schatten des weltberühmten Matterhorns sollte ein neues Highlight im alpinen Wettkampfkalender werden. Für das kommende Wochenende sind dort die Abfahrten der Frauen geplant. Ob sie stattfinden können, ist fraglich.

Auf die Laune von Lena Dürr hat es aber ohnehin keinen Einfluss. Die Technik-Spezialistin konzentriert sich auf ihre Paradedisziplin Slalom. Und in dem ist sie schon wieder richtig flott unterwegs.

Christoph Lother und Manuel Schwarz, dpa