Foul oder kein Foul? In einer wegweisenden Situation beim Duell zwischen dem FC Augsburg und Borussia Dortmund am Samstag trafen Ermedin Demirovic und Nico Schlotterbeck direkt aufeinander. Bis vor eineinhalb Jahren hatten der Stürmer der Augsburger und der Verteidiger der Dortmunder noch gemeinsam beim SC Freiburg gespielt.
«Ich kenne Schlotterbeck schon lange und weiß, dass er körperlich stark ist. Für mich ist das kein Foul, Fußball ist ein Körpersport», beschrieb Demirovic das robuste Laufduell mit Schlotterbeck, das der Augsburger Kapitän gewann und in der 23. Minute zur Führung nutzte. «Ich gebe ihm einen kleinen Schubser, aber das kann er ab. Er ist eine Maschine. Wir haben in Freiburg zusammen mit dem Krafttraining angefangen, also ist es auch ein wenig seine Schuld, dass ich ihn so wegdrücke. Für mich ist das kein Foul.»
Für Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck war es ein reguläres Tor. Der Treffer des Augsburger Kapitäns, es war schon sein achtes Saisontor in dieser Bundesligasaison, hielt auch der Prüfung durch den Video-Schiedsrichter stand. «Er gibt mir einen Gehfehler. Mir geht es gar nicht um oben, oben ist das normal. Er schubst mich, ich will weiterlaufen und dann bekomme ich den Gehfehler», beschrieb Schlotterbeck im TV-Sender Sky die Szene aus seiner Sicht. «Wenn der Schiri es so sieht, ist es kein Foul und man muss es so akzeptieren. Ich muss es besser lösen, das ist dann auch mein Ding.»
Immerhin rettete Donyell Malen (35.) den Dortmundern beim 1:1 (1:1) einen Punkt. «Das Problem bei uns Trainern ist mittlerweile geworden, dass wir nach unserer Meinung gefragt werden und wenn wir unsere Meinung kundtun, dann heißt es, wir haben eine Ausrede und wenn wir nichts sagen, haben wir keine Meinung», führte BVB-Coach Edin Terzic aus. «Ich habe mir vorgenommen, Schiedsrichterentscheidungen nicht mehr zu kommentieren, aber natürlich haben wir es etwas anders gesehen als der Schiedsrichter in dieser Situation.»